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Am Morgen hat sich der Sturm gelegt und in der Sonne tanzen glitzernde Schneekristalle. Der Ofen hat uns nachts mit wohliger Wärme versorgt und auch jetzt am Morgen ist es draußen immer noch lausig kalt. Mich treibt ein wenig die Sorge um, dass wir nicht wegkommen, weil auch nach ein, zwei Stunden noch kein Auto gekommen ist und ich auch noch nicht weiß, wie wir die Trikes transportieren können. Die Grenzer sind diesbezüglich jedoch völlig entspannt und werfen uns nur einen erzieherisch strengen Blick zu, als sie bemerken, dass uns das Feuer im Ofen über Nacht ausgegangen ist.

Brennt noch was? Nein.

Es klopft an der Tür. Ich öffne und herein kommt ein völlig durchfrorener Radfahrer. Er heißt Christopher, kommt aus England und hat die letzte Nacht im Schneesturm im Zelt verbracht. Wir bieten ihm Tee und Datteln an und er ist von Herzen dankbar. Wir tauschen uns aus über die vergangenen Tage, die Kälte, den Sturm und den vor uns liegenden Weg. Er möchte mit dem Fahrrad weitermachen und sich nicht fahren lassen. Nach zwei, drei Stunden kommt ein Geländewagen an die Grenze gefahren und wir fragen den Fahrer, für wieviel Geld er uns mitnehmen würde. Der Preis ist akzeptabel und wir machen uns dran, die Trikes auf den Dachständer des Autos zu montieren. Als hätte er es schon hundertmal gemacht, bindet er die Gefährte mit unserer Schnur fest, ich rüttle nochmals kräftig: sie sind felsenfest gesichert. Froh, dass alles so reibungslos klappt, fahren wir los, es geht hundert Meter nach oben zum Kysyl Art Pass und dann auf der kirgisischen Seite wild hinunter. Falls wir noch letzte Zweifel gehabt haben sollten, ob es nötig sei, sich fahren zu lassen, sind diese spätestens jetzt beseitigt. Der Schnee ist knietief auf der Straße, es schneit unaufhörlich, mehrere Autos sind steckengeblieben und auch wir kommen nur mühsam hindurch. Teilweise ist es so trüb, dass man die Straße im endlosen Weiß nur erahnen kann.

Alles hält. Los geht´s nach Kyrgyzstan!


Erste Hilfe

Die Welt versinkt im Weiß


Am Weg nach Osh

Der Ort zu dem wir wollen heißt Sary Tash und dort gibt es erstmal in wohliger Wärme etwas zu essen. Auch hier ist noch alles tief verschneit und es liegen noch zwei höhere Pässe vor uns. Wir entscheiden uns, komplett bis Osh mit dem Auto zu fahren und das natürliche Ende der Fahrradtour zu akzeptieren. Die Fahrt ist berauschend schön. Weißer Schnee liegt romantisch auf roten Bergen, kleine Dörfer und wilde Täler säumen unseren Weg und langsam, langsam weicht der Winter aus der Landschaft, je tiefer wir kommen. Gegen Abend erreichen wir Osh. Bunte Neonlichter spiegeln sich auf dem regennassen Asphalt, Autos fahren fröhlich durcheinander und grell beleuchtete Stände mit Bergen an Obst und Gemüse säumen die Straße. Ich erinnere mich an die Menschen in Murghab, die in Begeisterung ausbrachen, als wir die Stadt Osh erwähnten: „Da gibt es alles! Gemüse, Obst, Krankenhäuser, eine Sauna!“ Jetzt, nach den entbehrungsreichen Wochen auf den kargen Höhen des Pamir, geht es uns genauso. Es ist Pracht, es ist Fülle, es ist ein Paradies.

Ankunft in Osh


Frisches Obst in Hülle und Fülle!

Unser Fahrer fährt uns direkt zu Ilyaz, bei dem wir eine private Unterkunft gebucht haben. Es dauert eine Weile, bis wir das Gewirr an Schnur und sicheren Knoten gelöst haben, doch dann sind wir da. Wir beziehen ein großes Zimmer mit luxuriösem Bett, genießen eine herrlich heiße Dusche und seliges Nichtstun. Die ersten Tage in Osh lassen wir in ruhigem Müßiggang verstreichen, spazieren durch die Stadt, die in erst trübem und später sonnigem Spätherbst-Wetter unter einem stillen Himmel liegt. Ilyaz ist ein herzlicher, unkomplizierter und lustiger Gastgeber. Die drei Kinder wachsen uns ans Herz, wir spielen mit ihnen, besuchen eine Ballettvorführung der Tochter und sind nach kurzem fast Teil der Familie.

Entspannt arbeiten


Yes!

Die ganze Familie


Bei der Ballettaufführung

Prima ballerina


Schau mal!

Frühstück!

An einem Tag essen wir in einem kleinen einheimischen Restaurant zu Mittag, als uns eine Frau plötzlich auf deutsch anspricht. Adina ist aus Osh, studiert in Deutschland und freut sich sehr, mit uns ein paar Sätze auf Deutsch wechseln zu können. Sie ist für ein paar Wochen nach Osh gekommen, um ihren Vater im Krankenhaus besuchen zu können. Wir ratschen nett ein paar Takte und verabreden uns bei ihr zum Abendessen. Es gibt köstliches kirgisisches Essen, wir schaffen mit Hilfe einiger Schrauben und einer Zange des Nachbarn, eine leckere Flasche georgischen Weins zu öffnen und genießen ein weiteres Mal auf unserer Reise wundervolle Gastfreundschaft.

Bei Adina zu Hause


Blick über Osh

Osh in Kirgisien


Goldpapierschokolade!

Jetzt müssen Sie sehr tapfer sein!

So schön das entspannte Nichtstun in Osh auch ist, können wir uns doch nicht beliebig lange vor der Frage drücken, wie wir denn zurück in die Heimat kommen wollen. Per Flugzeug scheidet schon wegen des Preises für das Zusatzgepäck aus und außerdem wäre es irgendwie schäbig, mit ein paar wenigen Flugstunden diese großartige Reise zu beenden. Zweite Überlegung ist die Eisenbahn. Kirgisiens Hauptstadt Bishkek ist gut an Kasachstan und Russland angebunden und die Vorstellung ist verlockend, im ratternden Waggon die endlosen Weiten Kasachstans und Russlands zu durchqueren. Doch einfach wird das nicht werden. Wie verpacken wir die Trikes für den Transport? Passen so große Pakete überhaupt in den Zug? Was ist, wenn sie uns das nicht erlauben? Was machen wir in Moskau, um von einem Bahnhof zum anderen zu gelangen? Wir messen die zusammengefalteten Trikes, kalkulieren, wie groß eine Kiste sein müsste, verbringen einige Zeit am Basar, reden mit Handwerkern, die uns zwei Holzkisten schreinern würden und überlegen die anderen Fragen hin und her und her und hin. Irgendwie bin ich nicht überzeugt, dass das klappen wird. Dann erinnere ich mich an Jurjen und Mareike, die wir in Yerevan kennengelernt haben. Sie haben sich ein altes Auto in Bischkek gekauft und sind durch Kasachstan, Russland bis ins Baltikum gefahren. Es gab Hindernisse und Abenteuer, aber es hatte geklappt. Und so greifen wir diese Idee auf: wir fahren mit einem stilechten, sowjetischen Auto zurück in die Heimat!

Der Autobasar von Osh liegt etwas außerhalb der Stadt und ist am Wochenende ein turbulenter Treffpunkt für alles und jeden, der hier etwas mit Autos zu tun hat. Entlang der Zufahrtsstraße ist jeder Quadratzentimeter zugeparkt, auf dem weiträumigen Gelände ist von neuesten Mercedes SUV bis zu uralten verrosteten Sowjetrelikten alles zu finden, in kleinen Buden und auf offenem Feuer wird lecker gekocht. Wir spazieren herum und sind natürlich sofort Attraktion für alle. Unser Russisch ist mittlerweile soweit gereift, dass wir schnell fragen können, aus welchem Jahr ein Auto ist und anschließend erklären können, dass es mindestens 30 Jahre alt sein soll. Da die Menschen hier nicht mit den Oldtimer Regelungen in Deutschland vertraut sind, ernten wir jedesmal nur Kopfschütteln und fragende Blicke. Schon beim ersten Gang fällt uns ein beiger Lada ins Auge, Jahrgang 1984, in nahezu makellosem Zustand und ein echter Klassiker. Der Besitzer ist Sasha, ein älterer Usbeke und wenn mich mein Instinkt nicht völlig täuscht, ein echter Fuchs beim Autoverkauf. Eine Menschentraube bildet sich um uns, Handys werden gezückt und alle sind gespannt wie Sprungfedern, ob die Ausländer kaufen werden. So schnell geht´s dann aber doch nicht. Ein weiterer Mann namens Munar spricht und an und erzählt, er hätte ebenfalls einen alten Lada zu verkaufen, der in perfektem Zustand und soger von 1977 sei. Er zeigt ein paar Bilder von seiner orangenen Schönheit und wir verabreden uns für den übernächsten Tag.

Am Autobasar


Was gibt´s zu Essen?

Kaufen die Ausländer?


Bald meins?

Die orangene Alternative

Jetzt läuft es in Kirgisien eben nicht so, wie wir Westeuropäer uns das vorstellen: Termin und Uhrzeit ausmachen, Auto anschauen, Preis verhandeln, entscheiden, kaufen. Munar ist jetzt erstmal für drei Tage außerhalb auf einer Hochzeit und reagiert nach meinem vierten Versuch, ihn zu erreichen, mit einem Videoanruf, der ihn mit ordentlich Schlagseite in einer echt lustigen Runde zeigt. Wir üben uns in Geduld und schauen schließlich sein Auto an. Auch schön, doch offensichtlich wurde es neu lackiert und ich bin unsicher, ob er uns nicht ein überteuertes Ei ins Nest legen will. Wir beschließen, uns helfen zu lassen und wie es der Zufall will, lernen wir Danier kennen, der für eine Schweizer Tourismus Firma arbeitet. Er bietet uns seine Unterstützung an, fährt mit uns zu einem Mechaniker, der das Auto inspizieren soll. Prompt findet er einige Mängel, die immerhin 200 Dollar zur Reparatur kosten sollen. Wir entscheiden uns für den beigen Lada von Sasha, bezahlen ihm 50 Dollar als Reservierung und bekommen die Autopapiere ausgehändigt. Fröhlich kommen wir zurück zu Ilyaz und berichten von unserem neu erworbenen Schatz. Ilyaz ist ein Autonarr und studiert mit großer Neugierde die Papiere. „Das Auto hat einen Austauschmotor! Der ist stärker als das Original.“ Das ist jetzt echt blöd. Wir sind seit Tagen dran, suchen gezielt ein Auto, das die Chance auf eine Oldtimer-Zulassung in Deutschland hat und dann das. Also nochmal mit Leuten aus Deutschland telefonieren, weitere Autos anschauen. Irgendwie will aber kein besseres auftauchen, weder in der realen Welt des Basars, noch in der virtuellen Welt. Schließlich höre ich auf meinen Bauch: Der beige Lada hat mich begeistert und jetzt ist´s mir wurscht. Wir rufen bei Sasha an, er freut sich wie ein Schnitzel und wir lassen einen Handwerker unseres Vertrauens das Schmuckstück nochmals prüfen. Anschließend fahren wir zu dem windigen Notar, der sein Büro in einer Bretterbude neben dem Basar hat. Eine gute Stunde und einige Korrekturen später sind wir 2000 Dollar ärmer und haben alles, was wir brauchen: einen Kaufvertrag und einen sogenannten Power of Attorney (POA) mit dem wir frei über das Auto verfügen können, sprich fahren, verkaufen, verschrotten, eben was wir wollen.

Wir verhandeln …


… und sind uns einig!

Testfahrt!


Besser vor dem Kauf kontrollieren!

Beim Notar


Die Geschäftspartner

Die nächsten Tage vergehen mit immer neuen Handwerkerbesuchen, weil wir sichergehen wollen, mit unserem Lada nicht nur ein bisschen herumfahren, sondern gute 7000 Kilometer bis nach Deutschland reisen zu können. Ein neuer Schlüssel ersetzt den fast kaputten alten, einige kleine Elektroteile werden getauscht, ein Riss im Fahrersitz durch neues Kunstleder repariert und gleichzeitig die Sitze aufgepolstert, wir lassen Winterreifen mit Spikes aufziehen, besorgen Schneeketten und ein Warndreieck, tauschen das Wasser in der Kühlung durch Antifreeze (verwendbar bis -40 Grad!). Schließlich fehlt nur noch eine Sache. Der Dachständer scheint mir zu knapp für unsere Trikes zu sein, doch wie es der Zufall will, werden wir an einen weiteren Handwerker weitergereicht. Shukhrat hat seine – wenn man so will – Werkstatt ein Stückchen außerhalb von Osh und als wir dort ankommen, sind wir echt beeindruckt. Ein großer Hof ist voll mit allem, was irgendwie mit Autos zu tun hat. Zwei Stoßstangen, die bei Unfällen nur halb kaputt gegangen sind, werden kurzerhand zersägt und die jeweils halben Enden zu einer neuen Stoßstange verschweißt. In der Garage wird gerade ein Auto komplett neu lackiert und bei anderen wird alles noch irgendwie Brauchbare herausoperiert. Shukhrat repariert uns zuerst das Türschloss und ich schildere ihm meine Idee, mit Holzlatten den Dachständer zu vergrößern. Er überlegt kurz und zeigt uns dann ein paar Stahlprofile. Er könne uns einen exakt passende Vergrößerung schweißen und sein Bruder bietet uns sogar an, die Konstruktion anschließend zu lackieren. Wir schlagen ein und fahren ein Stückchen zum Eisenhändler, der uns die passenden Profile funkenstobend zurechtflext. Die Rückfahrt erfolgt dann kirgisisch pragmatisch: wir legen die Eisenteile auf den Dachständer, lassen das Fenster offen und Shukhrat hält sie – manchmal – fest. Zurück in der Werkstatt schweißt er die Profile zusammen, sein Bruder lackiert sie in schönem Grau und wir verabreden uns für den nächsten Morgen zum Abholen.

Ersatzteile am Basar kaufen


Winterreifen für den weiten Weg

Wer ist die Schönste im ganzen Land?


Zuschneiden…

… verschweißen …


… montieren …

… fertig!

Yes! Endlich fertig und ready to go? Nein. Wir wollen losfahren, doch das Auto springt nicht an. Langsam reicht es, denn ich will endlich mal ein Stück weiterkommen! Doch das Glück ist mit uns. Im Nachbarhaus ist ein Automechaniker, der sich mit Elektrik auskennt. Wir zeigen ihm das kleine Teil am Anlasser, das wir ausgetauscht haben und betonen, es sei ein Originalteil. Er wirft einen kurzen Blick darauf und sagt: Нет, это не оригинально Это китайская подделка! Es ist eine chinesische Fälschung und sie haben als Tarnung Болгария (Bulgarien) eingraviert. Der Meister versteht echt was von seinem Handwerk. Er öffnet das Teil, baut es auseinander, feilt, hämmert, schraubt und spricht – ich bin sicher – magische Beschwörungsformeln und siehe da, es funktioniert. Wir packen schließlich zusammen, verabschieden uns herzlichst von Ilyaz und der Familie, herzen und drücken die Kinder und endlich, endlich fahren wir weiter Richtung Bishkek.

Es hat geklappt!


In Kirgisien unterwegs


Klimaanlage von Lada Bj. 1984

Alles hält perfekt


Durch die Berge

Unterkunft am Weg nach Bishkek

Als wir durch die grandiose Landschaft fahren, weiß ich wieder, warum ich dieses Land so liebe. Wilde Berge, tiefe Täler, üppige Felder wechseln sich in buntem Spiel ab und es hat wirklich etwas Nostalgisches, hier in unserer Silk Lady unterwegs zu sein: die wenigen Schalter, der Tacho geht bis 160 und nichts, aber auch gar nichts ist hier elektronisch. Wir fahren durch herbstlich bunte Baumalleen, über frostige Gebirgspässe und übernachten in Pensionen, die sicherlich seit den Siebzigerjahren nicht mehr verändert wurden. Nach drei Tagen erreichen wir in einem dramatischen Wintereinbruch Bishkek. Wir parken kurz, um etwas einzukaufen und als wir starten wollen, springt das Auto nicht mehr an. Die Straße ist spiegelglatt und die netten Helfer, die uns anschieben, haben Probleme, selbst nicht wegzurutschen. Mit vereinten Kräften schaffen wir es schließlich, das Auto auf eine gewisse Geschwindigkeit zu bringen, ich lege den zweiten Gang ein und lasse die Kupplung kommen. Er springt an! Erstmal Entwarnung, aber kein Zustand für den Rest der Reise.

Kurze Pause…


… weil´s gar so schön ist!

Spätherbst


Die zwei Ladies!

Kälte und Schnee ….


… auf den Passstraßen

Altynbeks Restaurant


Ankunft in Bishkek bei echt schlechtem Wetter!

Wiedersehen mit James und Anouck


Mal eine Große!

In Bishkek besuchen wir James und Anouck, die hier überwintern und sich eine Wohnung gemietet haben. Es folgen noch einige Handwerker- und Basar-Besuche, bei denen uns Altynbek, der Besitzer eines kleinen Restaurants am Straßenrand tatkräftig hilft. Schließlich fahren wir am späteren Nachmittag zur nahe gelegenen kasachischen Grenze. Kurz bin ich ein wenig nervös, doch alles läuft glatt: die Papiere werden akzeptiert, der Check der Silk Lady dient eher der Befriedigung der Neugierde als der Kontrolle und auch eine Versicherung für Kasachstan bekommen wir problemlos. Unser Ziel ist Almaty, wo wir ein russisches Transitvisum beantragen wollen. In Osh waren wir auch beim Konsulat, aber die dortige Aussage war absurd: „Ihr könnt das russische Transitvisum nur bekommen, wenn ihr ein kirgisisches Visum für mehr als 90 Tage habt.“ Erstens brauchen wir für Kirgisien gar kein Visum und dann ergibt eine kurze Recherche, dass 90 Tage das Maximum der kirgisischen Visa darstellt. Ganz abgesehen davon, dass diese Regel ja nun auch wirklich keinen Sinn ergibt. In Almaty hingegen soll es problemlos funktionieren, leider sind es aber etwa 400 Kilometer Umweg.

Mir ist auch kalt!

Almaty ist modern, perfekt am Fuße der Berge gelegen und bereits winterlich kalt. Wir laufen dick eingepackt durch die Straßen, unser Atem steht in hellen Wolken in der klirrenden Luft als wir alte Kirchen und weitläufige Parks besichtigen. Großartig ist Museum für Musikinstrumente, in dem regionale und internationale Meisterstücke ausgestellt werden von Kasachstan bis China, von Thailand bis Österreich. Das russische Visum beantragen wir gleich am zweiten Tag. In der Tat geht die Antragstellung ohne Schwierigkeiten über die Bühne und dann heißt es warten. Vor dem Konsulat kommen wir mit einem Mann ins Gespräch, der deutsch spricht. Andrej ist Russlanddeutscher, in Jugendjahren nach Deutschland gekommen und arbeitet jetzt für die kasachische Niederlassung von Liebherr. Er will uns unbedingt zum Essen einladen, erst in ein Restaurant, dann ruft er später durch, dass wir zu ihm in die Arbeit kommen sollen und wir dann zu ihm nach Hause fahren werden. Er wohnt in einem großen Haus in den Bergen oberhalb der Stadt mit Frau und Sohn und wir werden lecker verköstigt, zeigen Bilder unserer Reise und verbringen einen wundervollen Abend zusammen.


Winterliches Almaty

Neugier und wundervolles Abendessen


Exotik im Museum für Musikinstrumente

Unser Hostel ist nett und wir kommen in der großen Küche mit Jenia, einem Russen aus Omsk ins Gespräch. Er ist beruflich hier in Kasachstan und wie viele Russen ein leidenschaftlicher Saunagänger. Direkt nebenan gibt es eine winzige, uralte Sauna und ich verabrede mich mit ihm für den Abend. Wir verbringen urige Stunden mit Schwitzen, Entspannen, Bier und ich bin erstaunt wie viel Konversation ich bereits auf Russisch beherrsche. Falls uns das Leben mal nach Sibirien führen sollte, haben wir jetzt eine Anlaufstelle in Omsk.

Morgen geht es los! Unsere Fahrradtour hat ein natürliches Ende gefunden, aber jetzt liegen gut 7000 Kilometer Reise vor uns, davon 3000 Kilometer durch die unermesslich weite Steppe Kasachstans.